Kindererziehung fordert Eltern heraus und ist insbesondere in der Autonomiephase für Eltern sehr anstrengend. Damit sind Sie nicht alleine.
Trotzphase - sie wird in der Erziehungswissenschaft als Autonomiephase bezeichnet. Sie ist ein wichtiger Entwicklungsschritt. Das Kind wird selbstständiger. Aus dem Baby wird ein Kleinkind, ein Kindergartenkind und Schulkind usw. Anfänglich ist die Versorgung von den Eltern/ Bezugspersonen abhängig, aber nach und nach erlangt das Kind Fähigkeiten, die es ihm ermöglichen Dinge selbst zu tun. Durch die unterschiedlichen Entwicklungsstufen lernt es sich fortzubewegen, zu krabbeln, laufen oder klettern. Es isst selbstständig, beschäftigt sich mit Gegenständen, entdeckt eigene Vorlieben, probiert Sachen aus. Das sind wichtige Entwicklungsschritte. Je mehr ein Kind - in einem sicheren Umfeld - entdecken und ausprobieren kann, desto stärker entwickelt sich sein Selbstvertrauen.
Reflexion: Welche Entwicklungsschritte nehmen sie bei ihrem kind wahr?
Das Kind entwickelt im Übergang vom Baby zum Kleinkind auch seinen eigenen Willen und Wünsche. Durch Frustration, dass etwas nicht gelingt oder, dass die Spielzeit beendet werden muss, etwas Unangenehmes getan werden soll, etc. entsteht Wut. Ein Kind lernt erst mit der Zeit diese Wut zu kontrollieren. Die Wut ist normal und darf sein. Für das Kind fühlt es sich überwältigend an. Um im Prozess den Umgang mit den Gefühlen zu lernen ist es wichtig, dass die Gefühle da sein dürfen. Es ist hilfreich, wenn Sie diese Gefühle benennen und Verständnis zeigen; "Ich kann verstehen, dass du wütend bist, weil wir jetzt nach Hause gehen." Die Wut ist nicht gegen Sie als Eltern gerichtet. Wenn Sie selbst in ihre Wut oder in eine eigene Hilflosigkeit kommen, hat das mit Ihrer Geschichte zu tun und es ist wertvoll, dass Sie verstehen, wie es dazu kommt, um sich von Ihrem Gefühl distanzieren zu können und einen destruktiven Umgang damit zu vermeiden.
reflexion: was löst die wut in Ihnen aus?
Wutanfälle treten vermehrt auf, wenn es im Familienleben Stress- und Wartezeiten gibt, bzw. Hektik und Druck gibt. Trubel und viele Reize sind dazu eine zusätzliche Belastung und bringen das Kind in eine Überforderung. Schon kleine Situationen können dann das "Fass zum Überlaufen bringen". Klare Regeln, geregelte Tagesabläufe mit Ruhezeiten bzw. Zubettgehzeiten, regelmäßige Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit geben einem Kind einerseits Sicherheit, andererseits sind die Grundbedürfnisse nach Ruhe und Regeneration gedeckt. Rituale im Tagesablauf geben Halt und Vereinfachen den Familienalltag.
In dieser Phase werden Grenzen getestet. Grenzen sind für ein Kind sehr wichtig, denn se geben dem Kind Sicherheit. Erklären Sie diese und begleiten Sie den Prozess geduldig.
Im dem Moment, wenn ein Kind in der Wut ist, ist es davon eingenommen. Es kann Sie nicht hören. Das hat gehirnphysiologische Gründe. Das kennen Sie vielleicht auch von sich, dass wenn Sie in Ihrer Wut sind, Sie nicht mehr in der Lage sind jemandem zuzuhören. Deshalb ist es sinnvoll das Kind zu beruhigen, empathisch zu reden, bei ihm sein und thematisches zu einem späteren Zeitpunkt zu besprechen.
hilfreiche tipps
- Achten Sie auf Ihre Emotionen. Bleiben Sie ruhig und gelassen. Atmen Sie tief durch und bleiben Sie bei sich. Steigen Sie nicht n einen Machtkampf ein. Das ist nicht hilfreich.
- Zeigen Sie Verständnis für die Gefühle Ihres Kindes. Helfen Sie Ihrem Kind seine Gefühle zu benennen und zu verstehen.
- Nehmen Sie den Willen des Kindes ernst. Bieten Sie dem Kind Wahlmöglichkeiten an.
- Helfen Sie Ihrem Kind mit der Wut umzugehen. Wut ist eine große Energie, die ein Ventil benötigt. Bieten Sie dem Kind dazu Möglichkeiten sich auszutoben.
- Überprüfen Sie, ob es in der Situation Überforderung gab und wie diese in Zukunft reduziert werden kann. Kurze Auszeiten helfen zur Beruhigung.
- Integrieren Sie Spiel, Spaß und Kuschelzeiten in den Alltag. Das hilft Spannungen abzubauen, die Bindung zu stärken und ist wichtig für die Entwicklung des Kindes.
- Ermutigen Sie Ihr Kind.
- Bleiben Sie klar mit Ihren Regeln und Grenzen. Überprüfen Sie welche Regeln wirklich wichtig sind, denn nicht jede Auseinandersetzung ist es wert.
- Achten Sie gut auf sich und die Zeiten der Entspannung. Ein Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern wird hilfreich empfunden. Planen Sie kleine Auszeiten, damit Sie wieder Kraft tanken können.
- WELCHEN TIPP WERDEN SIE UMSETZTEN? -
Benötigen Sie Hilfe in der Erziehung? Sie kommen an Ihre Grenzen und fühlen sich hilflos? Kontaktieren Sie uns und vereinbaren Sie eine Erziehungsberatung bei unseren erfahrenen Beraterinnen. Beim Erstgespräch (ca. 45 min) entstehen Ihnen keine Kosten.
Des Weitern bieten wir auch Erziehungskurse an. In unserem STEP-Elterntraining lernen Sie, wie Sie herausforderende Situtationen in der Erziehng besser meistern können, wie Sie in Ihrer Elternrolle gestärkt werden und wie der Familienalltag entlasstet werden kann. Wir bieten die Elternkurs in regelmäßigen Abständen an.
Alle Informationen zu unseren Kursen und unsere Beratungsangebote finden Sie auf unserer Website.
hilfreiche buchempfehlungen
"Der kleine Trotzdrache", Patricia Mannen und Betina Gotzen-Beek
Zwei drachenstarke Bilderbuchgeschichten über Trotz und Angst für Kinder ab 3 Jahren.
"Das Farbenmonster", Anna Llenas
Mit dem Farbenmonster lernen Kinder ihre Gefühle kennen, sie auszudrücken und sie dadurch auch zu kontrollieren.
"Bildkarten Gefühle: für Kindergarten und Grundschule", Monika Bücken-Schaal
30 ausdrucksstarke Gefühlskarten mit Alltagsszenen. Von Wut, Glück oder Angst: Gefühle verstehen.